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Montag, 9. Mai 2011

Der Shiitismus versus #Islam Teil9: Wie "verfluchenswert" sind Omar (ra) und Uthman (ra)?

In diesem Teil der Abhandlung über den Shiitismus wenden wir uns zwei der besten Gefährten des Propheten Muhammads (sas) zu: Omar und Uthman (ra). Sie waren auch der zweite und dritte Khalif des Islam und werden daher von den Shiiten besonders gehasst und verachtet. Wenn man sich ihr Leben und Wirken betrachtet, muss man sich wirklich fragen, welche Menschen solche Vorbilder der Loslösung und des Imans beschimpfen und verleumden können ohne dabei rot zu werden. Wenn man sie als schlecht bezeichnete und das Gegenteil von ihnen also gut wäre, so zeigt dies ziemlich viel über den Charakter und die Vorlieben der Schmähenden... Deshalb wollen wir uns kurz damit auseinandersetzen, wer Omar und Uthman (ra) waren und ob sie wert sind gelobt oder beschimpft zu werden. Jeder kann sich sein eigenes Bild machen...

5.1.2    Omar Ibn Al-Khattab (möge Allah mit ihm zufrieden sein)

 Omar Ibn Al-Khattab, Allahs Wohlgefallen auf ihm (gest. 644), war der zweite Kalif des jungen islamischen Staates. Omar war ein starken Mann, der bekannt war für sein hitziges Temperament. Er war furchtlos und entschlossen. Anfänglich gehörte Omar zu den Gegnern des Propheten, Allahs Segen und Friede auf , doch nach seinem Übertritt zum Islam setzte er seine ganze Tatkraft für die Verbreitung des Glaubens und die Gerechtigkeit ein. Daher bekam er den Beinamen „Al-Faruq“, derjenige, der zwischen Lüge und Wahrheit unterscheidet und eine Änderung herbeiführt. Denn nach seinem Übertritt zum Islam, wagten sich die Muslime erstmals, offen in der Kaaba zu beten. Omar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war sehr mutig und stand dem Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) in allen Schlachten und Unternehmungen immer zur Seite und spendete große Teile seines Vermögens für Allahs Sache. Mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, verband ihn eine tiefe Freundschaft, die durch die Ehe des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit Omars Tochter Hafsa, noch gefestigt wurde. Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) schätzte die Meinung Omars sehr, die oft von der Meinung der anderen Gefährten abwich. Nicht selten wurde dessen Ansicht durch später offenbarte Qur’anverse unterstützt. So kam es, dass Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) einmal sagte: „Wenn nach mir noch ein Prophet zu kommen hätte, würde es gewiss Omar sein.“ Auch Abu Bakr verließ sich während seines Khalifats oft auf den Rat Omars (möge Allah mit ihm zufrieden sein). Während der zehnjährigen Regierungszeit des Kalifen Omar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, erweiterte das islamische Reich seine Grenzen beträchtlich. Der Irak und Persien wurden erobert und viele Reichtümer fielen in die Hände der Muslime. 

Einmal brach eine große Hungersnot aus und Omar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) versuchte sie zu lindern, indem er aus anderen Gebieten Lebensmittel holte. Dennoch gab es viel Not und Omar schwor, weder Butter noch Honig zu essen, solange die Hungersnot andauerte. Er aß quasi nur Öl und dies wirkte sich schlecht auf seine Gesundheit aus, aber er bestand darauf, das Leid der Bevölkerung mitzutragen und mitzufühlen. 

Die Zeit des Khalifats von Omar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) wird als das „Goldene Zeitalter des Islam“ bezeichnet. Der Islam wurde zu einer Weltmacht. Omars Erfolg fußt auf seiner Gottesfurcht und seiner Liebe zum Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm). Er vergaß in keiner Sekunde, dass er Allah verantwortlich war. So war er gleichzeitig der mächtigste Herrscher und der selbstloseste Mann seiner Zeit, denn er führte ein einfaches und strenges Leben.

Als er im Sterben lag, bestimmte er, dass die 6 noch lebenden Gefährten, denen das Paradies versprochen worden war, sich beraten und aus ihrer Mitte einen Khalifen wählen sollten. Diese einigten sich schließlich auf Uthman.


5.1.3            Uthman Ibn `Affan (möge Allah mit ihm zufrieden sein)

Uthman Ibn `Affan, Allahs Wohlgefallen auf ihm (gest. 656), wurde 644 n.Chr. zum dritten Khalifen der Ummah berufen. Er gehörte dem Stamm der Umayyaden an, der mit dem Stamm der Quraisch, aus dem der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hervorging, weitläufig verwandt war. Uthman Ibn `Affan, Allahs Wohlgefallen auf ihm, der zu den reichsten und angesehensten Kaufherren von Mekka zählte, schloss sich - als einer der ersten seiner Standesgenossen - dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, an und stand der jungen islamischen Gemeinde mit Rat und Tat zur Seite. Uthman war sehr großzügig und gab einen großen Teil seines Vermögens für den Islam hin, so z.B. für den Kauf eines Brunnens für die Muslime in Medina, die am Anfang große Schwierigkeiten hatten, Trinkwasser zu bekommen, und auch für ein Grundstück zur Erweiterung der zu klein gewordenen Moschee oder für die Ausrüstung der Muslime im Krieg. Einmal spendete Uthman 1000 Kamele, 50 Pferde und 1000 Goldstücke für die Schlacht von Tabuk. Der Prophet betrachtete das aufgehäufte Gold und sagte: „Was Uthman von nun an auch tut, es wird ihm keinen Schaden bringen.“ So wurden ihm alle Sünden auch der Zukunft vergeben und ihm das Paradies versprochen. Allah (subhana wa ta’ala) sagt über diese von Uthman finanzierte Schlacht im Qur’an:

Allah hat sich doch (seinerzeit) dem Propheten verziehen, (ihm) und den Auswanderern (aus Mekka) (muhaadschiruun) und den Helfern (aus Medina) (ansaar), die ihm in der Stunde der Bedrängnis folgten... (9 :117)

Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war auch bekannt für seine Schamhaftigkeit.

Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) saß einmal da mit ausgestreckten Beinen und als Uthman kam, zog er die Beine zu sich heran. Danach gefragt, warum er dies getan habe, antwortete er: „Sollte ich nicht verschämt vor ihm sein, wo doch die Engel vor ihm verschämt sind?“(Muslim 2401/26)

Uthmans Ehe mit Ruqajja, Allahs Wohlgefallen auf ihr, der Tochter des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und nach deren Tod mit ihrer Schwester Umm Kulthum, Allahs Wohlgefallen auf ihr, knüpfte seine Bindung an den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, noch enger und trug ihm den ehrenden Beinamen „Uthman Thu-n-Nurain (= Uthman, Besitzer der beiden Lichter) ein. 

Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war einer der Schreiber des Propheten, der Teile des Qur’an niederschrieb, sobald sie dem Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) offenbart wurden. Er bemühte sich erfolgreich um die Sammlung und Anordnung des Buches Allahs, die die bis auf den heutigen Tag gültige Form hat. Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) leistete dem Islam einen großen Dienst, indem er gleichlautende Abschriften des Qur’an in die Provinzhauptstädte schickte. Dies war notwendig geworden, weil man sich über die Art, wie das Heilige Buch zu rezitieren sei, nicht einig war. Die unterschiedlichen Lesearten waren durch die Verbreitung des Buches in ferne Länder entstanden, in denen die Aussprache und Betonung bestimmter Buchstaben sich entsprechend ihrem Dialekt oder ihrer Sprache unterschieden. Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) holte die Kopie des Qur’an, die zur Zeit Abu Bakrs angefertigt worden war, und lies 7 Abschriften anfertigen, die in die verschiedenen Teile des Reiches geschickt wurden. Die anderen Akzente, die es immer noch gibt, wurden nur zu Studienzwecken aufbewahrt und deren weitere Verbreitung gestoppt.

Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war gleichzeitig sehr bescheiden. „Uthman ist der Bescheidenste meiner Sahaba“, sagte einst der Gesandte Allahs (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm). Er war bekannt für seine große Schönheit, weichherzig und jederzeit bereit, die Fehler anderer zu übersehen. Von Natur aus sehr gütig, war er auch besonders gütig zu seinen Verwandten, die dies manchmal ungebührend ausnutzten und so mit der Zeit als Gouverneure viel Macht an sich rissen. Der Jude Ibn Saba intrigierte gegen ihn und hetzte die Bevölkerung in fernen Provinzen mit Lügen über ihn auf. Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) bekam diese Unruhen mit und berief eine Konferenz der Gouverneure in Medina ein. Diese berichteten über die Aufrührer und berieten Uthman dahingehend, eine unnachgiebige Haltung gegen die Unruhestifter einzunehmen. Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) erwiderte folgendes: „Ich habe eure Meinungen gehört. Ich fürchte, es ist die vom Gesandten Allahs vorausgesagte böse Zeit. Wenn es so ist, will ich alles tun, was in meiner Macht steht, um sie mit Güte und Vergebung hinauszuzögern. Ich will mit meinen Taten beweisen, dass ich nicht versäumt habe, Gutes für das Volk zu tun. Wenn ich morgen vor Allah trete, darf kein Tadel an mir haften.“ Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) wollte die Unruhestifter empfangen und im Guten versuchen, die Missverständnisse aufzuklären. Auch die führenden Männer von Medina waren anwesend. Er nahm Stellung zu allen Vorwürfen, die gegen ihn erhoben wurden und jedem Anwesenden wurde klar, dass alles, was dem Khalifen zur Last gelegt wurde, falsch war. Aber die Unruhestifter kehrten in ihre Provinzen zurück und erzählten den Leuten, dass der Khalif nicht bereit sei, die Missstände abzustellen. Im nächsten Jahr zogen etwa 1000 Mann nach Medina um Uthman zu töten. Sie forderten Ali auf, ihr Anführer zu sein. Er lehnte es aber ab, genau wie danach Talha und Zubair. Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte zu ihnen: „Es ist klar, dass ihr ein Komplott geschmiedet habt. Ihr seid entschlossen, es auszuführen. Bei Allah, ich will mit Euch nichts zu tun haben!“ Ali bot Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) an, ihn mit Waffen zu schützen, dieser lehnte es jedoch ab, dass wegen ihm Blut von Muslimen vergossen werden sollte. Als die Rebellen sich nach tagelanger Belagerung des Hauses von Uthman durch die Hintertür hineinschlichen, um ihn grausam mit Äxten und Schwertern zu ermorden, war er gerade dabei, den Qur’an zu lesen. In der Nacht davor hatte Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) eine Sehung im Traum, in der der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm)  ihn fragte: Haben die Rebellen dich durstig gemacht? Er antwortete: Ja. Haben sie dich hungern lassen? Ja. Haben sie dich belagert? Ja. Willst du morgen fasten und dein Fasten mit mir, Abu Bakr und Omar brechen? Oh ja! Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war sehr glücklich nach diesem Traum und nahm nicht einmal einen Schluck Wasser nach Sonnenuntergang zu sich, um sein Fasten im Paradies zu brechen. Nach Uthmans grausamer Ermordung raubten die Rebellen sein Haus und das Baitu-l-Mal, das Haus mit den gesammelten Gütern für die Armen, aus. Ali war sehr bestürzt und weinte tagelang. Erst als Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) es befahl, ließen die Rebellen es zu, dass Uthman ordentlich beerdigt wurde.

Wie wir gesehen haben, sind die Gefährten – und unter ihnen besonders die 3 oben beschriebenen - diejenigen, die die Religion nach vorne getragen haben und die Botschaft überbracht haben (Qur’an und Sunna). Sie zu Ungläubigen zu erklären kommt einem Versuch gleich, den Islam zu zerstören und zu untergraben, denn die ersten Niederschriften des Qur’an befanden sich in ihren Händen - z.B. der Ehefrau des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) Hafsa, Omar und Uthman. Wären sie Ungläubige, welchen Wert hätte dann der Qur’an? Auf was würde der Islam basieren, wenn seine Überlieferer gleichzeitig seine Feinde und Lügner wären?

Es gibt außerdem folgenden Vers im Qur’an über die Muhadschirun und Ansar (die, die Ausgewandert sind und die, die sie aufgenommen und ihnen geholfen haben – also die frühen Gefährten des Propheten Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) ):

Und diejenigen, die nach ihnen gekommen sind, sagen: „Unser Herr, vergib uns und unseren Brüdern, die uns im Glauben vorausgegangen sind, und lasse in unseren Herzen keinen Groll sein gegen diejenigen, die glauben. (59:10)

Dies bedeutet, wir, als diejenigen, die ihnen nachgefolgt sind, sollen für uns und sie um Vergebung bitten und keinen Groll gegen sie und andere Muslime hegen.
Auch folgender Vers lobt die Gefährten:

Die ersten von den Muhadschirun und den Ansar und die, die ihnen folgten, Allah ist zufrieden mit ihnen und sie sind zufrieden mit Allah (9:100)

Wenn Allah (subhana wa ta'ala) mit jemandem zufrieden ist, wem steht es dann zu, mit ihm unzufrieden zu sein? Welche Rechtfertigung gibt es dann noch, solch vorbildhafte Menschen zu beschimpfen und zu beleidigen und dies auch noch als gute Tat zu betrachten, für die man belohnt wird? Und dies, obwohl dies doch im Qur’an und z.B. folgendem Hadith verboten wurde:

Abu Sa`id Al-Chudryy, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „‍Beschimpft meine Gefährten nicht! Denn, wenn einer von euch soviel Gold wie der Berg von Uhud spenden würde, würde er nie die Leistung von einem von ihnen erreichen auch nicht einmal die Hälfte davon!“ [Sahih Al-Buchari Nr. 3673]

O ihr, die ihr glaubt! Lasst nicht eine Schar über die andere spotten, vielleicht sind diese besser als jene; noch (lasst) Frauen über (andere) Frauen (spotten), vielleicht sind diese besser als jene. Und verleumdet einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen. Schlimm ist die Bezeichnung der Sündhaftigkeit, nachdem man den Glauben (angenommen) hat, und jene, die nicht umkehren – das sind die Ungerechten. O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht und führt keine üble Nachrede übereinander. Würde wohl einer von euch gerne das Fleisch seines toten Bruders essen? Sicher würdet ihr es verabscheuen. So fürchtet Allah. Wahrlich, Allah ist Gnädig, Barmherzig. O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig. (49:11-13)

Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sallalahu ´alaihi wa sallam) gesagt hat: „Wisst ihr, wer wirklich völlig mittellos ist?“ Sie antworteten: „Völlig mittellos ist derjenige unter uns, der weder Geld noch nützliches irdisches Gut hat.“ Daraufhin sagte er: „Der Mittellose meiner Gemeinde ist derjenige, der am Tag des Gerichts mit verrichtetem Gebet, Fasten und Zakat erscheinen wird, jedoch hat er auch jemanden beschimpft, jemanden beschuldigt, Unzucht begangen zu haben, jemandem zu Unrecht Geld bzw. Besitz genommen, das Blut von jemandem vergossen, jemanden  geschlagen. Dann wird jedem, der von ihm ungerecht behandelt wurde, ein Teil seiner guten Taten gegeben, soweit noch gute Taten von ihm übrig sind. Falls jedoch seine guten Taten aufgebraucht sind, bevor die Ungerechtigkeiten, die er verübt hat, ausgeglichen wurden, wird von den schlechten Taten der von ihm ungerecht Behandelten genommen und ihm aufgebürdet, und er wird ins Feuer geworfen.“ (Dies berichtete Muslim.)







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